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Neue Bildtafel „Achate“ an der Hiwweltour Aulheimer Tal in Bornheim

Am Sonntag, den 25.Juli- wurde in Bornheim auf der Oswaldhöhe eine neue Bildtafel eingeweiht: Sie soll im Rahmen der Hiwweltour Aulheimer Tal auf eine geologische Besonderheit hinweisen, den Fundort zahlreicher Achate. Den Einheimischen vielleicht weniger bekannt, in Fachkreisen aber sehr wohl, informiert die Tafel jetzt über die Besonderheit der Bornheimer und Flonheimer Gemarkung.

Klaus Schäfer aus Idar-Oberstein hatte Hilfe bei der Gestaltung der Tafel zugesagt und die schönen Fotos zur Verfügung gestellt. In einer kleinen Feierstunde vor zahlreichem Publikum wurde die Tafel enthüllt. Dazu konnte man einige Fundstücke direkt begutachten, geschliffen und poliert zeigen sie ein beeindruckendes Farbspektrum. Der auch gezeigte große Haifischzahn stammte allerdings aus einem späteren Erdzeitalter. Interessant auch die Erläuterungen von Klaus Schäfer über Herkunft und Entstehung der Mineralien:

Die Entstehungszeit dieser kartoffelartigen Knollen datiert auf das Ende des Erdaltertums, das Perm, das vor ca. 250 Millionen Jahren mit einer gewaltigen Katastrophe endete. Bis zu 90% aller Pflanzen und Tiere im Wasser und auf dem Land starben aus. Die Ursache ist nicht völlig geklärt, möglicherweise waren es Klimaveränderung und Vergiftung der Umwelt durch massive Vulkanausbrüche. Die Landmasse der Erde bestand damals aus einem einzigen Kontinent, Pangaea genannt. Diese große Landfläche war größtenteils Wüste ähnlich der heutigen Sahara. Mit Beginn der vulkanischen Aktivität am Ende des Perm beginnt auch die Geschichte unserer Achate.

Tief im Innern der Erde bildeten sich im aufsteigenden Lava Gasblasen, die langsam zur Erdoberfläche gedrückt wurden. Im Laufe von Jahrtausenden drang Wasser in diese Hohlräume und Mineralien kristallisierten an den Wänden aus. Dieser Vorgang dauerte eine sehr lange Zeit, so entstand der schichtweise Aufbau der Achatknollen. Bei den sogenannten Drusen ist der Vorgang der Mineralisation nicht ganz abgeschlossen, es bleiben im Innern Hohlräume, die mit Kristallen ausgekleidet sind. Die Achatknollen sind härter als das umliegende Gestein, welches schneller verwittert. Die Oswaldhöhe war später im Tertiär vor ca. 30 Millionen Jahren Küstenregion, hier wurden viele der Steine freigespült, die wir heute in den Weinbergen finden. Meist findet man nur Bruchstücke dieser Knollen, es braucht schon ein geschultes Auge, um komplette unbeschädigte Achate zu finden.

Nach diesen interessanten Ausführungen von Herrn Schäfer konnte man im Anschluss am „Kuckucksturm“ bei einem Gläschen Wein den herrlichen Blick auf Rheinhessen genießen.                                              W.S.