An der Einmündung der Gartenfeldstraße war früher der Dorfteich oder die Weed (abgeleitet von „waten“). Er wurde vermutlich aus dem Brunnenstübchen gespeist. Der Teich diente als Löschwasserlieferant für die Feuerwehr und als Pferdeschwemme, an der Pferde und andere Arbeitstiere gereinigt wurden. Der Schlamm, welcher sich hier ablagerte, wurde jährlich als Dünger versteigert. Natürlich nutzten auch die Kinder die Weed als Badeteich!

Weiterführende Informationen…

Zwischen der unteren Toreinfahrt von Hindenburgring 34a am Kinderspielplatz vorbei bis zum Anwesen von Hindenburgring 40 war eine Bruchsteinmauer. Vor dieser Mauer, in der Weedgasse, heute Hindenburgring, befand sich die Weed. Es war ein Wasserbecken in der Größe von ca. 7,00 x 5,00 m, in das vom oberen und seitlichen Dorf das Abwasser eingeleitet wurde. Als Brandreserve bei einem eventuellen Gebäudebrand. Das Becken hatte einen Überlauf zu einem auf der Seite des Kinderspielplatzes gelegenen Wassergraben, welcher bis zur Bahnhofstraße führte. Dort war ein Einlauf in einen tiefer gelegenen Wassergraben. Darüber ein Tunnel, der in gebückter Haltung begehbar war. Der Tunnel verlief unter der Bahnhofstraße bis zum Haus Nr. 49, unter der Mainzer Landstraße durch, jedoch mit einem Rohr versehen am Nachbarhaus Mainzer Landstr. 12 vorbei in den Wassergraben Richtung Armsheim.

Zu einem späteren Zeitpunkt, als Bornheim eine Wasserleitung bekam und in den Straßen Hydranten installiert wurden, ist die Weed auf ca. 5,00 x 2,50 m verkleinert worden und ein Eisengitterzaun angebracht worden. Sie diente dann nur noch als Schaustück.

Beim Bau der Ortskläranlage im Jahre 1957 wurden alle offenen Wassergräben mit Röhren versehen.

Im Jahre 1953 wurde die Kurve am Spielplatz verbreitert, in dem die hervorstehende Mauer in der Kurve bis zum Haus Nr. 29 zurückgesetzt wurde.

Im Jahre 1973 wurde die Gartenfeldstraße ausgebaut, nachdem das Gelände zum Baugebiet erklärt wurde. Für den Anschluss an den Hindenburgring wurde die Mauer abgerissen und auch die Weed entfernt.

Quelle: Festschrift „768 – 2018, 1250 Jahre Bornheim“, Kapitel „Die Bornheimer Weed“ von Günter Flick