Der Ruppertsberger Hof, heute Weingut Dr. Scholl, auch Nonnenhof genannt, gehörte dem von der Heiligen Hildegard von Bingen gegründeten Kloster Ruppertsberg in Bingerbrück. Nach dessen
Zerstörung wurde er dem Tochterkloster Eibingen zugesprochen.
An der Südseite der Scheune des Ruppertsberger Hofes baute man eine mobile Wasserrinne aus Holz vom Brunnen über die Gasse bis zum Einlass an der Wand vom Stall. Dieser Einlass ist noch heute in der Wand zu sehen. Das war eine findige Idee, um das Gefälle der Gasse zu nutzen.
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Außer dem Chumbder Hof, der kurpfälzisches Eigentum war, gab es noch den Ruppertsberger Hof. Der Eigentümer war das Kloster Ruppertsberg bei Bingen, das im Jahre 1151 von der heiligen Hildegard aus Bermersheim gegründet worden war. Es lag in dem heutigen Bingerbrück.
Aus einer Urkunde geht hervor, dass es bereits im Jahre 1383 Güter in Bornheim hatte. Am 1. August schenkte Johann Sterchin in Flonheim 4 1/2 Morgen Acker in der Bornheimer Gemarkung dem Kloster Ruppertsberg, das bereits den angrenzenden Acker in Besitz hatte. Eine weitere Urkunde liegt aus dem Jahre 1593 vor. Am 5. Juli geben die Äbtissin Cunigundt Freyen von Lhern und der Konvent des Klosters Haus, Hof, Acker, Weingarten, Wiesen usw. in Erbpacht an Coricin Fritz, Nicolaus Waldt und Georg Bretzenheimer. Die jährliche Pacht betrug 20 Malter Korn Binger Maß und war zwischen Maria Himmelfahrt (15. August) und Maria Geburt (8. September) von einem der Pächter ins Kloster zu liefern. Zur Sicherheit musste jeder Pächter ein Grundstück als Unterpfand geben. Über die Größe des Gutes finden wir jedoch keine Angaben.
Der Erbbestandsbrief wurde 1611 erneut ausgestellt, da der erste durch den Stadtschreiber von Bingen frevelhafterweise eingezogen worden war.
Das Hofgut lag im Hindenburgring und umfasste die Hofreiten von Scholl und Messinger. Nach dem Salbuch von 1680 gehörten dazu 56 1/4 Morgen Acker, 3 Morgen Wiesen und 3/4 Morgen Weingarten, der aber damals wüst lag. Es musste jährlich 20 Malter Korn, Binger Maß, an das Kloster Ruppertsberg abführen und an die Rheingrafen 20 Malter Hafer, Kreuznacher Maß.
Quelle: Festschrift „768 – 2018, 1250 Jahre Bornheim“, Ausschnitt aus dem Kapitel „Bornheim in Vergangenheit und Gegenwart“ von Lehrer Hans Hauburger