Die erste lutherische Schulstube wurde wahrscheinlich schon Anfang des 17. Jahrhunderts eingerichtet. Die Namen der Lehrer sind seit 1683 bekannt. Der Schulbesuch war damals freiwillig, und der Unterricht fand nur im Winter statt. In der Schulstube wurden die lutherischen Kinder unterrichtet, die reformierten Kinder im Gemeindehaus, die katholischen Kinder gingen nach Flonheim. 1809 stellte der Bürgermeister fest: „In einer Schulstube mit schlechter Lage sind die Kenntnisse der Schüler schlecht. Mit Recht kann man sagen, dass Bornheim die schlechteste Schulanstalt des Kantons ist“. Vielleicht war das der Grund, warum die Schulstube wahrscheinlich 1828 durch das neue Schulhaus (Hindenburgring 28) ersetzt wurde.

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 Die Schulen

 Eine lutherische Schule wurde wahrscheinlich schon im Anfang des 17. Jahrhunderts eingerichtet. Die Namen der Lehrer sind uns erst seit 1683 bekannt. Der Schulbesuch war freiwillig und der Unterricht fand nur im Winter statt. Deshalb hatten die Lehrer noch einen anderen Beruf. Anfang des 18. Jahrhunderts war der Lehrer gleichzeitig Gerichtsschreiber. Die Kinder mussten Stroh, Rebwellen und Holz zur Heizung des Schulofens mitbringen. Nur ein Teil der Bevölkerung konnte lesen und schreiben. Daher finden wir öfters bei Grundstücksverkäufen anstatt der Unterschrift ein Kreuz oder ein anderes Zeichen. „Hausgemärk“ heißt es in den Urkunden. Während der Franzosenzeit bestanden zwei Schulen. Außer der lutherischen gab es noch eine reformierte. Damals erhielten die Schulkinder auch französischen Unterricht; denn Französisch war Amtssprache und alle Urkunden wurden in dieser Sprache abgefasst.

Als Bornheim im Jahre 1816 hessisch wurde, bestand eine Primär- (Volks-) Schule, die lutherische Schule. Sie wurde 1822 aufgehoben und eine christliche Gemeinschaftsschule eingerichtet, die von allen Kindern ohne Unterschied der Konfession besucht werden konnte. Die Schule befand sich damals in der Hofreite von W. G. Weidmann.

Im Jahre 1828 wurde das Schulhaus am Rosenbrunnen erbaut. Es diente gleichzeitig als Schule und Lehrerwohnung bis zum Jahre 1898. Inzwischen hatte man das alte Rathaus, an das noch die „Rodesdreppe“ erinnert, abgerissen und an seiner Stelle das alte Schulhaus (heute das Rathaus) erbaut. Der geräumige Schulsaal lag im ersten Stock, während die Räume im Erdgeschoss als Spritzenhaus und Bürgermeisterei benutzt wurden. Auch ein Betzenkämmerchen gab es noch bis in die 30er Jahre. Alle Bornheimer Kinder wurden von einem Lehrer unterrichtet.

Anfang der 30er Jahre nahm die Schülerzahl zu. Deshalb wurde von der Gemeinde ein zweiter Lehrer eingestellt. Der zweite Schulsaal wurde wieder in der Lehrerwohnung eingerichtet. Von November 1932 bis Dezember 1937 war die Schule zweiklassig. Dann wurde die zweite Schulstelle aufgehoben und die Schule war wieder einklassig.

Als Ende der 50er Jahre die Schülerzahl erneut anstieg, brauchte man einen zweiten Schulsaal. Die Gemeinde beschloss, eine moderne zweiklassige Schule mit Gruppenräumen, Werk- und Gymnastikraum zu errichten. Mit Beginn des Schuljahres 1958 bekam Bornheim eine zweite Lehrkraft. Bis der Neubau fertig war, diente die Bar in der Raiffeisenhalle als behelfsmäßiger Schulsaal. Erst am 8. September 1962 konnte die neue Schule eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden.

Der alte Schulsaal wurde als Dorfgemeinschaftssaal ausgebaut und stand den Vereinen, sowie für Versammlungen und kleinere Veranstaltungen zur Verfügung. Infolge der Neuordnung des Schulwesens wurde im Sommer 1968 in Flonheim für die umliegenden Orte eine Verbandsschule mit Grund- und Hauptschule eingerichtet. In Bornheim verblieb nur die Grundschule. Sie wurde nach Auflösung der Lonsheimer Schule mit Beginn des Schuljahres 1970/71 auch von den Lonsheimer Schülern besucht.

Mit dem Ende des Schuljahres 1972 schloss auch die Bornheimer Schule ihre Pforten. Alle Bornheimer Schüler wurden nun in Flonheim unterrichtet. Die Schulsäle wurden vorerst noch von 2 Flonheimer Klassen benutzt.

Quelle: Festschrift „768 – 2018, 1250 Jahre Bornheim“, Ausschnitt aus dem Kapitel „Bornheim in Vergangenheit und Gegenwart“ von Lehrer Hans Hauburger